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Kein Wasser? Das liegt vielleicht am Frost

12. Februar 2021

Immer wieder kommt es bei kalter Witterung zu Ausfällen bei der Trinkwasserversorgung. Ursache ist oft das Einfrieren der Installation im Inneren der Gebäude.


Trinkwasser Versorgungsleitungen und Hausanschlussleitungen werden immer mindestens 1 m tief in der Erde vergraben. Die machen wir nicht ohne Grund. Unterhalb von 1 Meter Tiefe ist der Boden ganzjährig frostfrei. Die aus dem Erdreich nachströmende Wärme hält Wasserleitungen dauerhaft warm genug.

Was passiert im Einzelnen bei Frostschäden an der Trinkwasserinstallation?

Kalte Luft kühlt die Wasserleitung aus. Wenn es zu längerem Stillstand in der Wasserleitung kommt, kühlt sich das in der Leitung befindliche Wasser weiter ab (normalerweise hat das Wasser in unseren Netzen eine Temperatur zwischen 10 und 15 °C). Ab einer Abkühlung unterhalb von 4 ° Celsius vergrößert sich da spezifische Volumen des Wassers wieder (Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase verringern mit sinkender Temperatur ihr spezifische Volumen, nur bei Wasser steigt das spezifische Volumen unterhalb von 4 ° Celsius wieder an, sog. Anomalie des Wassers). Bis hier hin gibt es kein Problem, die Volumenausdehnung (sie ist sehr klein) verteilt sich in der Wasserinstallation.

Problematisch wird es erst beim Erreichen des Gefrierpunktes. Jetzt bilden sich Eispfropfen in den Wasserleitungen, die einen Druckausgleich in der Installation verhindern. Die Leitung friert langsam komplett durch. Das Eis vergrößert sein Volumen mit weiter absinkender Temperatur, ist aber nun in z. B. metallischen Körpern eingeschlossen (Rohrleitungen, Wasserzähler). Die entstehenden Volumen-Ausdehnungskräfte sind jedoch riesig! Rohrleitungen, Armaturen und Gehäuse der Wasserinstallation platzen durch diese enormen Kräfte auf. Es kommt es zu Leckagen in der Wasserinstallation. Spätestens wenn die Leitungen wieder auftauen, kann es zu erheblichen Wasserschäden im Gebäude kommen.

Deshalb: Schützen Sie Ihre Wasserleitungen vor dem Frost!

Schäden gehen zu Lasten des Eigentümers. Auch kleine Öffnungen (Kellerfenster, Abluftleitungen des Wäschetrockners, Katzenklappen) lassen kalte Luft einströmen. Diese sinkt an der Kellerwand ab und naheliegende Wasserleitungen können sehr schnell auskühlen. Einfriergefahr besteht, wenn wenig Wasser gezapft wird, oder über längere Zeit (z. B. Urlaub) gar kein Wasser gezapft wird und zusätzlich die Wohnung nicht beheizt wird.

Wenn Wasserleitungen thermisch isoliert werden, verzögert dies ein Einfrieren, es verhindert es aber nicht immer. Auch Wasserleitungen die z. B. hinter Abseiten im Dachgeschoß verlegt sind, können einfrieren, wenn der Verlegebereich auskühlt. Zuluftöffnungen, die zur Brennluftversorgung von Heizungsanlagen dienen dürfen jedoch nicht verschlossen werden! 

In Altena sind weinige Wasser-Hausanschlussleitungen z. B. an Brücken aufgehängt. Für die Frostsicherheit ist der jeweilige Anschlussnehmer verantwortlich. Bitte prüfen Sie die Funktion eventuell installierter Rohrbegleitheizungen.

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